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Kauch: FDP klassifiziert nicht Wert des Zusammenlebens

Schulaufklärung ist Schlüssel zu Toleranz Zu den familienpolitischen Äußerungen des Fraktionsvorsitzenden der FDP im baden-württembergischen Landtag, Hans-Ulrich Rülke, und zur aktuellen Diskussion in Baden-Württemberg zur Schulaufklärung über gleichgeschlechtliche Lebensweisen erklärt der Bundesvorsitzende der Liberalen Schwulen und Lesben (LiSL), Michael Kauch: Die Formulierungen von Hans-Ulrich Rülke sind unglücklich gewählt und erwecken einen verzerrten Eindruck über die Haltung der FDP in der Familienpolitik. Zwar hat er erfreulicherweise inzwischen klargestellt, dass auch Regenbogenfamilien Familien sind, die er als wichtigste Lebensform ansieht. Dennoch klassifiziert die FDP nicht den Wert des Zusammenlebens. Der FDP-Bundesparteitag hat 2013 beschlossen: „Für uns Liberale sind alle Lebensgemeinschaften gleich wertvoll, in denen Menschen Verantwortung füreinander übernehmen: Eltern für ihre Kinder, Kinder für ihre Eltern, Ehe- und Lebenspartner füreinander.“ Dass Familien mit Kindern als generationenübergreifende Verantwortungsgemeinschaft dabei grundlegend sind und wegen der Kinder besonders unterstützt werden müssen, gehört selbstverständlich zu unserer Politik und widerspricht dem nicht. Zu diesen Familien gehören allerdings genauso Alleinerziehende mit Kindern. Für die Frage, wie man Schulaufklärung über gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften bewertet, ist das Familienbild aber letztlich auch unerheblich. Denn der klassischen Familie mit Vater, Mutter und Kind wird nichts genommen, wenn Akzeptanz für gleichgeschlechtliche Paare befördert wird. Kein Junge wird schwul, kein Mädchen lesbisch, weil im Unterricht gelehrt wird, dass gleichgeschlechtliche Verantwortungsgemeinschaften auch wertvoll sind. Diskriminierung gegenüber Lesben und Schwulen kann nur abgebaut werden, wenn wir die Köpfe der Menschen erreichen. Das ist keine „Indoktrination“, wie sie Teile der Kirchen fürchten, sondern Erziehung zu unseren republikanischen Werten der Freiheit, Toleranz und Vielfalt. Deshalb hat die FDP in ihrem Bürgerprogramm 2013 beschlossen, dass wir beim Einsatz gegen Diskriminierung „vorrangig auf Bildung und Aufklärung“ setzen. Und deshalb hat die FDP in ihrer Regierungszeit im Bund die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld durchgesetzt, die u.a. Schulaufklärungsprojekte fördert. Die Liberalen Schwulen und Lesben begrüßen es, wenn Bundesländer sich engagieren, um Toleranz gegenüber Minderheiten im Unterricht voranzubringen.

Kauch: FDP klassifiziert nicht Wert des Zusammenlebens
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