AIDS-Prävention schützt auch Betroffene vor Vorurteilen
Anlässlich des jährlichen Welt-AIDS-Tages (1. Dezember) erinnern die Liberalen Schwulen und Lesben Deutschland der Opfer, die die Immunschwächekrankheit weltweit in den vergangenen 30 Jahren gefordert hat. In Deutschland leben etwa 80 000 HIV-positive Menschen. Viele von Ihnen können dank erfolgreicher Therapie lange ohne schwere Symptome leben. Für Viele hat in Deutschland die Krankheit an Schrecken verloren, bei Vielen ist Safer Sex nicht mehr selbstverständlich. Gerade der Anteil von schwulen Männern und MSM* unter den fast 3400 Neuinfektionen 2012 ist weiterhin hoch, gleichzeitig leiden viele HIV-Positive unter Vorurteilen von weniger aufgeklärten Mitmenschen. Manfred Donack, Bundesvorsitzender von LiSL Deutschland findet: „Die Aufklärungsarbeit der vergangenen Jahr ist erfolgreich, sie findet einen guten Ausgleich zwischen verschiedenen Ansätzen. So erreicht die Information viele Menschen. Doch nicht nur Aufklärung über Infektionswege und den Schutz davor muss von der Schule bis zur Altenpflege vermittelt werden, auch Vorurteile müssen wir abbauen. Das ist ein Ziel, bei dem jeder mitwirken kann, die schwule Szene hat eine besonders hohe Verpflichtung sich selbst gegenüber.“ Der Bundesverband LiSL hatte im März des Jahres ein Fachgespräch zu Diskriminierung in Gesetzen und Behörden veranstaltet, bei dem auch die Deutsche AIDShilfe, der Völklinger Kreis und ein LSVD-Vertreter sich beteiligt haben.
*MSM: „Männer die Sex mit Männern haben“, Begriff aus der HIV-Prävention. MSM identifizieren sich nicht als schwul oder bi, sind oft in heterosexuellen Beziehungen und schotten sich von schwulen Community ab. Deswegen sind sie schwer durch gezielte Präventionsarbeit zu erreichen.