Kritik an Forderungen des CSD Berlin: Nicht in unserem Namen!
Zu den fünf Kernforderungen des CSD-Vereins Berlin gehört die Übernahme der Forderungen von Fridays for Future. Dazu erklärt der Bundesvorsitzende der Liberalen Schwulen und Lesben (LiSL), MICHAEL KAUCH:
Der Mehrheit des CSD Berlin ist der queerpolitische Kompass abhanden gekommen. Der CSD-Verein fordert also einen CO2-Preis von genau 180 Euro pro Tonne, schweigt aber zu Artikel 3, Blutspendeverbot oder Menschenrechtsverletzungen gegen LSBTI außerhalb Europas. Genauso schweigt er zur notwendigen Solidarität innerhalb der LSBTI-Community in der Corona-Krise. Der Mehrheit im CSD-Verein ist offenkundig die Unterstützung allgemeinpolitischer Ziele und ggf. auch parteipolitischer Interessen wichtiger als das Eintreten für seine Kernaufgaben. Er spaltet damit die Einheit der Community. Dazu sagen wir: nicht in unserem Namen. Die Kritik gilt ausdrücklich nicht der Solidarität mit der Black-Lives-Matter-Bewegung. Denn hier geht es wie bei LSBTI um Vielfalt und Diskriminierung. Ein solcher Bezug fehlt bei Fridays for Future komplett. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir, dass unabhängig vom CSD-Verein am Wochenende in Berlin eine Demo mit klarem Fokus auf die Bürger- und Menschenrechte von LSBTI stattgefunden hat.